kaum genutzter Nebenraum

Jordan schrieb:

Five Rayn - Fünftes Jahr

Mit dem Glockenschlag schlich sich ein verschwörerisches Grinsen auf die schmalen Lippen des Studenten. Wie mechanisch stand er auf, nahm seine Sachen und ging aus dem Zimmer, ohne noch ein weiteres Wort zu Anthony zu sagen. In etwas schnellerem Gang ging er erst zu seinem Zimmer und schmiss seine Sachen hinein, bevor er wieder in die Nähe des Klassenzimmers ging. Dort bog er in einem ziemlich verlassenen Gang ein, der im Schatten lag und suchte mit den roten Augen die Menge ab, bis er die hatte, die er wollte. Hel. Sein Grinsen wurde breiter und hinter seinem Rücken machte er einige Bewegungen mit der Hand. Wie ferngesteuert kam Hel jetzt aus den anderen Studenten heraus, genau auf ihn zu. Sie hatte keine Chance sich zu wehren. Five steuerte sie. Sie konnte nichts ausrichten, vor allem jetzt nicht, als sie so schwach war. Unsanft packte er sie, als sie nun auch im Schatten verschwunden war am Arm und schubste sie in einen kleinen Raum, der an den engen Seitengang angrenzte. Hier war nie jemand und der Gang war abgeschieden. Niemand würde hier vorbei kommen. Nicht mal die Putzfrau, was man an der dicken Staubschicht erkennen konnte, die überall haftete. Keiner würde die Studentin hören.
Auch Five war inzwischen im Raum verschwunden und hatte den Schlüssel im Schloss gedreht. Er legte den Kopf mit einem dreckigen, gemeinen Lachen leicht schief und durchbohrte Hel regelrecht mit seinen Blicken. Er trat einige Schritte näher an sie heran, dass er nur noch wenige Zentimeter von ihr entfernt war, während er den Schlüssel in seine Hintere Hosentasche gleiten ließ. "Du sitzt in der Falle...", hauchte er ihr unheilverkündend ins Ohr. Ja, die Rache war sein.

Hel Tart - erstes Jahr

Hel verließ gemeinsam mit dem Großteil der Studenten das Klassenzimmer. In der zweiten Stunde hatte sie auf den Kampf verzichtet. Sie war einfach noch zu schwach, um mit jemandem kämpfen zu können. Ihrer Gegnerin hatte das ziemlich gestunken, aber Hel war froh darüber diese Entscheidung getroffen zu haben. Sie wollte gar nicht wissen, wie es ihr setzt gehen würde, wenn sie angetreten wäre. Innerhalb der letzten Stunden hatte sich ihr Zustand immer weiter verschlechtert. Hel war einfach nur noch fertig und wollte sich hinlegen. Da bemerkte sie, dass sie sich gar nicht mehr mit den anderen Studenten in Richtung Klassenzimmer bewegte, sondern auf einen verlassenen Gang zuging. Hel schüttelte den Kopf und wollte umdrehen, doch es funktionierte nicht. Ihre Beine trugen sie weiter in dieselbe Richtung. Was zur Hölle geht hier vor!? Als sie in den Schatten eingetaucht war, wurde sie gepackt und in einen Raum geschupst. Erschrocken drehte sie sich um und sah... Five, wie er gerade die Tür abschloss. Hel bemerkte wie sie Angst bekam. Normalerweise machte ihr nichts so schnell Angst, aber heute war es anders. Heute war sie schwach, kaum stärker als ein armseliger Mensch. Hel ging rückwärts bis sie das Ende des Raumes erreicht hatte. Sie versuchte an der Wand hochzuklettern, doch diese war total verstaubt und außerdem reichte Hels Kraft dazu auch nicht mehr. So kam sie nur ein paar Zentimeter hoch, bevor sie abrutschte und hauptsächlich Staub aufwirbelte. Hel schluckte und hatte die Augen panisch aufgerissen. "W-Was willst d-du?", stotterte sie mit brechender Stimme, während sie sich ermahnte keine Angst zu zeigen. Doch es wirkte nicht. Sie musste wirken wie ein verängstigtes Reh. Augenblicklich wurde sie sauer auf sich, doch noch immer stand ihr die Angst ins Gesicht geschrieben. Sie konnte sich genau vorstellen, was Five vorhatte...