Erin's Zimmer

Five

Five glotzte gerade etwas sehr verwirrd drein. //Wie hat sie...?//, fragte er sich und starrte Erin nach, die im Bad verschwand um sich zu übergeben. War er wirklich so schlimm? Andere hatten sich zwar auch über ihn aufgeregt, oder ihn getreten, aber nie hatte sich jemand übergeben. Als sie wieder vor ihm saß, kratzte er sich etwas ratlos am Kopf und wusste nicht recht was er sagen, oder tun sollte. Er sah direkt in ihre etwas müde aussehenden, aber wunderschönen silbergrauen Augen und es kam ihm vor, als ob er ihr weiches, schwarzes Haar noch unter seinen Fingern spüren konnte. Five schluckte einmal und schüttelte schnell den Kopf, dass er nicht zu sehr starrte. Hoffentlich hatte er nicht so geglotzt wie bei Anthony vorhin... Auch ihre weiche Haut und...Five konnte nicht anders. Seine Hand streckte sich zu ihr aus, allerdings bemerkte er es rechtzeitig und zog sie wieder zurück. Dann öffnete er den Mund, als ob er etwas sagen wollte, nur kam kein Ton heraus. //SAG WAS!!!//, versuchte er sich gedanklich etwas wachzurütteln und zu 'motivieren', aber alles half nichts, Five hatte schon bedenken, dass Erin ihn durch ihre Fähigkeit vielleicht die Zunge herausgeschnitten hatte oder ihm die Fähigkeit zu Sprechen genommen hatte. Kurz sah er zur Seite und überprüfte, ob seine Zunge noch dran war, und da! Sie war noch dran! Naja, also die Zunge hatte sie ihm nicht rausgeschnitten, aber es war immernoch möglich, dass sie ihm seine Stimme genommen hatte!
Nun etwas beunruhigt wippte er etwas mit dem Stuhl und hoffte, dass seine Stimme noch da war. »Geht's dir..ähm..ihnen gut?«, fragte er und machte innerlich einen Luftsprung, da er seine Stimme wieder hatte. In seinem Blick lag etwas beunruhigtes und hibbeliges. //Der Hyperaktive dringt durch!!!//

Erin
Erin stand nun vor der BadezimmerTür und sah Five etwas hilflos an. Der Ärmste hatte ja keine Ahnung, weshalb sie sich übergeben musste.
Aber jetzt ging es ihr schon viel besser. Der Schwindel war verschwunden und hinter ihrer Schläfe pochte es nur noch leicht.
Sie lächelte zaghaft bei Fives gestotter.
"Ja, es geht schon." sagte sie, wobei ihre Stimme schon wieder etwas fester klang. Doch dann wurde ihre Miene sehr ernst. Sie ging auf den hippligen Five zu.
"Du solltest jetzt besser gehen." sagte sie. "Ich muss mich noch für morgen auf den Unterricht vorbereiten."
ERIN! Was laberst du da! Auf den Unterricht vorbereiten. Sie schüttelte leciht den Kopf.
Dann nahm sie Fives Hand. Als sie ihn berührte spürte sie ein Kribbeln, das von ihrer Hand aus durch ihren ganzen Körper lief. Erin verfluchte dieses Kribbeln innerlich.
Sie zog Five mit einer bestimmendenden Kraft zur Tür. Dort stellte sie sich vor ihn. Sie sah ihm in diese fazinierenden roten Augen. Erin schluckte und ihr Blick wurde traurig. Dann richtete sie sich auf und gab Five einen sanften Kuss auf den Mund.
"Tut mir leid", flüsterte sie. "Das war alles. Es geht einfach nicht..."
Bevor Five noch etwas sagen konnte schob sie ihn auf den Gang und schloss die Tür hinter ihm ab.
Erschöpft lehnte Erin sich an die Tür und glitt langsam daran hintunter. So saß sie vor ihrer Tür und verbarg ihr Gesicht in ihren Händen.
Warum muss das Leben nur so schwer sein?

Five

Five war etwas überrumpelt, als er so hin und her gezerrt wurde, naja, so kam es ihm jedenfalls vor, und fand sich dann vor Erin wieder. Er sah ihr in ihre silbergrauen Augen und sie in seine. Dann drückte sie ihm aber noch einen Kuss auf die Lippen und er lief zum wahrscheinlich 1. mal in seinem Leben rot an. Bevor er irgendetwas sagen konnte, wurde er auch schon vor die Tür geschubst, wobei er über seine Schnürsenkel stolperte und mit einem lauten platschen auf dem Boden viel. Auch wenn das nicht wirklich angenehm war, war er mit den Gedanken ganz wo anders und spürte nur einen leichten Druck auf seiner Brust, so wie vorher, als Erin ihn wegschubsen wollte. Er seufzte einmal übertrieben laut und bemerkte dann wo er sich befand: Nämlich auf dem Boden. Schnell rappelte er sich wieder auf und sah nach rechts und links, um sich zu vergewissern, dass ihn auch ja niemand gesehen hatte, vor allem, dass er aus dem Zimmer der neuen Lehrerin kam. //Puh!//, niemand war zu sehen, also klopfte er den Staub ab und ging in Richtung seines Zimmers, wobei er inständig hoffte, dass Anthony noch nicht da war. Auf dem Weg dahin, sah er 2 Lappen, die achtlos vor dem Zimmer des Hausmeisters lagen. Schnell schnappte er sich diese und fing an auf ihnen herumzuschlittern, wie auf Rolerskates, oder Schlittschuhen. Schon früher hatte er das gerne gemacht, nur hatte der Hausmeister seine Lappen irgendwann in einer Kiste mit 4 Schlössern gesichert, da sie gerne mal kaputt gegangen sind, wenn er durch das ganze Schulhaus schlitterte. Nur heute hatte er es anscheinend vergessen. Gut für ihn. Der Hausmeister mochte ihn nicht wirklich, was wohl auch daran lag, dass er mal sein Bett ruiniert hatte...aber wahrscheinlich eher die unzähligen Lappen. Schnell war er vor seinem Zimmer angekommen, da dieses nicht weit von Erin's entfernt war. Er schloss die Tür auf und warf die Lappen in eine Ecke, man konnte die Dinger immerhin ständig gebrauchen! Erleichtert stellte er fest, dass das Anthony noch nicht da war. Five schnaufte erleichtert und ließ sich auf sein Bett fallen. //Ich glaube dieses Jahr wird interessant...//

Erin

Erin hatte das Gefühl, dass sie schon Ewigkeiten auf dem Boden vor ihrer Zimmertür saß. Sie hatte teilweise geheult und ihr kam es so vor, als wär sie auch mal kurz eingenickt. Auf jeden Fall hatte sie zu Five gesagt, dass sie sich noch auf den Unterricht vorbereiten wollte. Also sollte sie das jetzt auch tun. Sie hatte zwar ers am Dienstag in der letzten Stunde Unterricht, aber besser zu früh als zu spät. Erin stand auf und ging in das Badezimmer. Sie sah in den Spiegel und fand, dass sie schrecklich aussah. Ihre Schminke war verschmiert und sie hatte riesige Augenringe. Sie machte sich schnell frisch und zog sich neue Klamotten an. An den alten hing noch etwas Kotze.
Dann ging sie aus dem Zimmer und über die Gänge Richtung Bibliothek. Da es ihr erstes Jahr hier war, war sie sehr gespannt, was man in dieser Bibliothek entdecken konnte. Sie machte die Tür auf und staunte. Das war die größte Bibliothek von allen, die sie in den Academys gesehen hatte. Erin hatte keine Ahnung wie sich hier zurecht finden sollte. Sie stand einfach mit offenem Mund da und staunte. Der Bibliothekar schien anscheinend nicht da zu sein, oder er versteckte sich i-wo zwischen diesen riesigen Regalen.
"Kann ich Ihnen helfen?", hörte sie plötzlich eine Stimme hinter sich. Erschrocken drehte sich die junge Lehrerin um. Dort stand ein Mann, der sie aus emotionslosen, grünen Augen ansah. (Rey) Das musste wohl der Biblithekar sein. Erin fand, er sah i-wie langweilig aus, aber diese Augen machten ihr auf irgendeine Weise Angst. Sie schienen direkt durch sie hindurch zu schauen und ihre Seele zu lesen.
"Äh... j-ja... ich suche Bücher über Wesenkunde..." sagte sie und versuchte etwas entspannter zu werden.
Der Bibliothekar führte sie zu einem der riesigen Regale, das voll mit Büchern über übernatürliche Wesen war.
"Danke", sagte sie und der Mann nickte kurz und dann verschwand er. Gesprächig ist der Aber auch nicht gerade....
Erin nahm sich das erst beste Buch und fing an zu schmökern...