Zimmer 1

Hel
Hel lies sich auf das Bett fallen, dass sie sich ausgesucht hatte. Sie ärgerte sich, dass sie einfach so stehen gelassen worden war. Und hatte deswegen nicht besondere Lust gehabt wie eine bekloppte vor der Aula rumzustehen und in den Gang zu blicken.
I-wie hatten alle an dieser Schule ein Problem. Erst einen ansprechen, oder etwas fragen und dann einfach abhauen. Das hatte man ja besonders gern.
Hel hätte der Lehrerin auch hinterher laufen können, aber sollte die sich mal selber um ihre Probleme kümmern. Hel hatte nur noch in ihr Zimmer gewollt, um sich endlich auszuruhen. Es war schon seltsam, dass sie heute so reizbar war, obwohl um Neumond herum war. Aber irgendetwas war an dieser Schule, oder an seinen Studenten, dass sie zunemendsten reizte. Vor allem dem Vampir in ihr passte irgendetwas nicht. Genervt drehte Hel sich zur Seite und starrte die Wand an. Obwohl sie sehr erschöpft war, konnte Hel keine Ruhe finden. Also beschloss sie ein wenig Musik zu hören und so dämmerte sie langsam ein wenig weg.

Jordan

Jordan wurde von den wenigen Sonnenstrahlen, die durch den Vorhang schienen geweckt und sah verschlafen auf. Ihre Zimmergenossin schlief noch und Jordan streckte sich, bevor sie aufstand und ins Bad trottete. Dort stieg sie als erstes einmal unter die Dusche, um ihre schlechte Laune abzuwaschen. Jeder Tropfen Wasser, der ihre Haut berührte, wurde augenblicklich blutrot und wieder durchsichtig, als dieser wieder auf den Boden tropfte. Nach einer Viertelstunde trat sie wieder heraus, trocknete sich ab und föhnte ihre Haare. Danach kemmte sie ihr schwarzes Haar noch und brachte es einigermaßen in Form. Dann putzte sie Zähne und trug sich etwas Lipgloss und Winperntusche auf. Dann streife sie sich die weiße Bluse der Uniform über und knöpfte sie zu. Danach zog sie sich den Rock um die Hüften, Netzstrümpfe an die Beine, die Krawatte locker um den Hals und die Stoffweste ließ sich offen auf ihren Schultern baumeln. An die Füße zog sie sich ihre schwarzen Chucks auf dessen weißer Schuhspitze mit schwarzem Stift ihre beste Freundin unterschrieben hatte, nur ging die auf eine andere Academy. Als sie fertig war ging sie wieder aus dem Bad heraus, sah ein letztes Mal auf ihre Zimmergenossin und ging dann aus dem Zimmer. Sie schloss leise die Tür hinter sich und ging mit eleganten Schritten den vertrauten Weg zum Speisesaal entlang. Dort nahm sie sich eine Flasche Blut und setzte sich gelangweilt an einen der umstehenden Tische. Es war noch nicht wirklich jemand da und sie sah sich im Saal um. Ab und zu nippte sie mal an ihrer Flasche und wartete darauf, dass jemand interessantes herein kommen würde. Die schlechte Laune und die Erinnerungen von gestern hatte sie wieder in den hintersten Teil ihres Gehirns verschoben und ihre Laune war wieder so gut, wie am anfang des gestrigen Tages.

TBC: Speisesaal

Hel

Irgendwann wachte Hel auf. Sie wusste nicht genau, ob es der Wecker gewesen war oder etwas anderes, aber sie merkte sofort, dass sie sich schon viel besser fühlte als am gestrigen Abend. Sie hatte endlich gescheid schalfen können und so ihre Kräfte wieder auffrischen können. Ihre Zimmergenossinen waren anscheinend schon fort. Noch einmal kräfig gähnend und sich streckend stand Hel auf. Ihre Beine trugen sie wieder und so lief sie erstmal ins Bad. Sie sah sich in dem Spiegel über dem Waschbecken an. Ihre kupfernen Haare waren total durcheinander und standen ihr teilweise vom Kopf ab. Zudem hatte sie Augenringe. Die letzten Zeichen für ihren Zusammenbruch gestern. Aber diesen Five an der Decke aufzuhängen war's wert gewesen.
Mit der Erinnerung daran und Hass auf den Studenten, der meinte er könnte Schwächere einfach so herumschupsen, stieg sie unter die Dusche und riss vor Wut den Hebel der Duschamatur ab.
"FUCK!!", schrie sie laut. Hel hatte nicht gedacht, dass sie noch so viel Kraft hatte... Anscheinend hatte sie sehr tief geschlafen. Trotzdem fühlte sich die Studentin noch immer total ausgelaugt. Sie könnte jetzt zu gut eine kalte Dusche gebrauchen, aber jetzt bekam sie das Wasser nicht mehr an. Hel feuerte den Hebel in die Ecke und überlegte kurz, ob sie bei einem anderen Studentenzimmer fragen sollte, ob sie deren Dusche benutzen durfte, verwarf den Gedanken aber schnell wieder. Hel beschloss sich notdürftig mit dem Waschbecken zu befelfen und steckte ihren Kopf unter das Eiskalte Wasser aus dem Hahn. Nach einer halben Ewigkeit fühlte sie sich etwas besser und fing an ihre Haare zu föhnen. Nachdem sie trocken waren, kämmte Hel ihre Haare und band sie zu einem Pferdeschwanz zusammen, wobei die vordersten Strähnen sofort wieder rausrutschten. Hel strich diese nach hinten und machte sich an die Schuluniform. Skeptisch sah sie den kurzen Rock an. "Ne, jetzt aber echt..." brummte sie schlecht gelaunt. Die erwarteten doch nicht wirklich, dass sie das anzog? Hel schmiss den Rock wieder in die Ecke und zog von der Uniform nur die Bluse, die Weste und die Krawatte an. Anstatt des Rocks zog sie einfach eine schwarze, etwa knielange Sommerhose an.
Hel sah noch mal in den Spiegel. Und es schien als wären die Augenringe noch deutlicher geworden. Sie seufzte und ging aus dem Zimmer und Richtung Speisesaal. Dort hellte sich ihre Mine leicht auf, als sie Sammy in seiner viel zu großen Schuluniform sah. Hel ging zum Buffet hatte aber keinen Hunger, also nahm sie sich nur einen Orangensaft. Dann setzte sie sich zu Sammy.
"Hi, wie geht's?", fragte sie mit müder Stimme.

24. Dezember...

Jordan Sparks - Fünftes Jahr

Blitzschnell hatte die junge Vampirin ihre Augen aufgeschlagen und saß jetzt aufrecht im Bett. Ziemlich ungewöhnlich für sie. Aber wer sollte es ihr verübeln: Es war die Weihnachtsfeier! Es wurde getanzt, gesungen, gefeiert und vor allem getrunken. Es gab - Dank Jordan und Five - Alkohol hier. Sie schmuggelten immer genügend rein und auch so gab es etwas, zwar war das eigentlich für die Lehrer, aber da passte keiner so genau auf. Ja, eigentlich sie und Five. Sie war immer noch sauer auf ihn und der hatte anscheinend gefallen an der neuen Wesenkundelehrerin gefunden. Jordan rümpfte die Nase. Ja, ganz sicher. Er kaute die ganze Zeit auf seinem Bleistift herum, wenn sie gerade wieder bei ihr Unterricht hatten. Jordan verdrehte die Augen, rannte dann aber blitzschnell ins Bad. Sie war die erste.
Schnell sprang sie unter die Dusche und wusch sich. Nach nur 5 Minuten kam sie wieder raus und föhnte ihre Haare, bevor sie sie grob kämmte und sich dann einige Kleidungstücke zusammensuchte. Was unpassende Unterwäsche, eine enge Jeans, ein Rollkragenpullover (von dem sie dachte ihn nie gesehen zu haben, aber naja), kniehohe Winterstiefel und ihre Winterjacke beinhaltete.
Dann rannte sie raus und machte keinen Stop im Speisesaal, sondern rannte einfach runter in die Stadt. "Kleid, Kleid, Kleid, Kleid, KLEID!", quietschte sie aufgeregt und lief sofort in den erstbesten Laden mit schönen Kleidern.
Dort probierte sie gefühlte 100 Kleider an. Dabei war sie nämlich sehr wählerisch. Es sollte heiß sein, aber nicht allzu nuttig aussehen. Es sollte kurz sein, aber nicht so, dass die Kerle ihr schon vorher unter den Rock gucken konnten (das war für sie aber ziemlich nebensächlich). Es sollte eine dunkle Farbe haben, aber nicht gruftig aussehen. Es sollte ihre "Vorzüge" etwas hervorheben, aber eben auch nicht sehr.
So ging es immer weiter und weiter, bis sie endlich das richtige hatte (was auch erst einige Läden weiter geschah).
Mit einer großen Tüte und einigen Scheinen weniger im Geldbeutel und vor allem einem sehr breiten Grinsen betrat sie mit Schneebedecktem Kopf ein Café, wo sie Anthony und Celly traf. Celly starrte schon eine weile Darryl hinterher...und er ihr, also sollte es eigentlich klappen nur...war dem nicht so. Jordan verstand das nicht. Sie war direkt und wenn ihr jemand gefiel erst recht, so wie Five, oder Dan eben.
Ja, Dan. Jordan hatte sich in den letzten Wochen und Monaten mal wieder schön an ihn rangeschmissen, wobei Five nur zähneknirschend zugesehen hatte. Wundervoll, wie Jordan meinte. Sie hatte das starke Gefühl, dass er heute am Haken hängen würde, aber sie sollten sehen.
Anthony war mit Darryl und Five zur Schulband geworden. Jordan war gespannt, wie sie abschneiden würden. Wahrscheinlich würde wieder mal irgendetwas lachhaftes oder peinliches passieren, das passierte immer, wenn Five irgendwo war, nur war ihm nie etwas peinlich. Leider.
Aber vielleicht, würde sich das bald ändern...
Jordan setzte sich an die Theke und bestellte sich einen Kaffee. Dabei sah sie aus dem Augenwinkel ein bisschen zu den beiden herüber. Vielleicht taten sie etwas interessantes...